Ursachen & Entstehung von grauem Haar
- Die Ursache für graue Haare liegt zu einem beträchtlichen Anteil in den Genen. Dadurch kommt es mit dem Älterwerden im Haarfollikel und in den pigmentbildenden Zellen (Melanozyten) zu einem Ungleichgewicht im Stoffwechsel, wodurch das Haar das farbgebende Pigment Melanin nach und nach verliert.
- Krankheiten (z.B. Hormonstörungen, Operationen, Chemotherapie, schwere psychische Belastungen)
- Ein ungünstiger Lebenswandel, wie z.B. Rauchen, Vitamin- und Mineralstoffmangel aufgrund einer mangelhaften Ernährung
- Umweltbelastungen und auch Stress als Ursache für graues Haar
Die Forschung hat herausgefunden: bei Menschen, die graues Haar bekommen, kommt es im Haarfollikel und in den pigmentbildenden Zellen (Melanozyten) zu oxidativem Stress. Dieser oxidative Stress in den Haarwurzeln wird akut durch eine Anhäufung von Wasserstoffperoxid hervorgerufen. Der Grund für diese Anhäufung liegt zum vorwiegenden Teil in unseren Genen. Das heißt, wir bekommen die Veranlagung vererbt. Zusätzlich können äußere Faktoren wie Krankheiten oder Rauchen das Risiko für oxidativen Stress erhöhen. Eine gewisse Wasserstoffperoxidbildung in den Körperzellen ist normal – es ist ein Nebenprodukt des Stoffwechsels. Im gesunden, entspannten, jüngeren Körper wird Wasserstoffperoxid schnell von bestimmten Enzymen (Katalasen) wieder zu Wasser und Sauerstoff abgebaut und richtet keinen merklichen Schaden an. Bei Menschen, die graues Haar bekommen, ist die Wasserstoffperoxidkonzentration höher als normal. Meist liegt ein Mangel jener Enzyme (Katalasen) vor, die für den Abbau des Wasserstoffperoxids zuständig sind. Zu viel Wasserstoffperoxid behindert die Funktion des für die Farbpigmentbildung wichtigen Enzyms Tyrosinase. Das Wasserstoffperoxid blockiert somit den natürlichen Aufbau des Farbpigments des Haares (Melanin). Die Folge: Das Haar bleicht Schritt für Schritt immer mehr aus und wird grau bzw. weiß. Erfahren Sie wie und ob man die Entstehung von grauen Haaren vorbeugen kann.
Durch die mangelnde Nachproduktion an Farbpigmenten (Melanin) nimmt deren Anzahl in der Faserschicht (Cortex) des Haares immer mehr ab, bis das Haar dann weiß bzw. farblos wird. Alterung und Zellschädigung durch oxidativen Stress führen neben einem Farbpigmentverlust oft auch zu Einschränkungen in anderen Stoffwechselprozessen. Dies kann den Verlust von Haarmasse, Lipiden und Proteinen zur Folge haben. Das Haar verliert so außer seiner Farbbrillanz auch an Elastizität sowie Stabilität und verändert seine physikalischen Eigenschaften.
Das menschliche Haar entsteht im sogenannten Haarfollikel. Der Laie bezeichnet den Haarfollikel gerne auch als Haarwurzel. Die für das Haarwachstum verantwortlichen Zellen heißen Keratinozyten. Sie bilden Keratin, ein Faser-Protein, die Substanz aus der das Haar hauptsächlich besteht. Im Haarfollikel zwischen den keratinbildenden Zellen befinden sich auch die Zellen, die für unsere Haarfarbe verantwortlich sind. Diese pigmentbildenden Zellen nennt man Melanozyten. Diese Melanozyten bilden zwei verschiedene Pigmente: Eumelanin ein braun-schwarzen Pigment und Phäomelanin ein rot-goldenen Pigment. Die Menge im Haar und das Mischungsverhältnis dieser beiden Pigmente (Melanine) bestimmen die individuelle, natürliche Haarfarbe, Farbtiefe und Farbrichtung (Reflex). Je mehr braun-schwarzes Pigment (Eumelanin) das Haar enthält, desto dunkler ist das Haar. Die beiden Farbpigmente werden in die Haarmasse, exakt in die Faserschicht (Cortex) des Haares eingelagert. Um die Melanine zu bilden werden körpereigenen Aminosäuren in den Melanozyten in farbige Pigmente umgewandelt. Bei dieser Umwandlung spielen die Aminosäure Tyrosin und das Enzym Tyrosinase eine entscheidende Rolle. Fehlt ein Baustein ist die natürliche Pigmentbildung gestört.